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runde Ecke in Leipzig - Stasizentrale Leipzig

Im Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin, findet an jedem ersten Montag im Monat, um 19 Uhr, im
Robert-Havemann-Saal eine Vortragsreihe* und Diskussion zur DDR-Geschichte statt:

6. Januar 2003, 19 Uhr
Dr. Annette Leo: Keine gemeinsame Erinnerung. Ost- und Westdeutsche über die DDR-Geschichte.

3. Februar 2003, 19 Uhr
Prof. Dr. Jörg Roesler: "Abgehauen". Motive für die "Republikflucht West" und "Republikflucht Ost" in den fünfziger Jahren und heute.

5. Mai 2003, 19 Uhr
Dr. Annette Kaminsky: "Nieder mit den Alu-Chips!" Ähnlichkeiten und Unterschiede im Konsumverhalten von Ost- und Westdeutschen vor und nach 1989.

2. Juni 2003, 19 Uhr
Dr. Renate Hürtgen: Der Streik in der DDR - wieviel Widerstand gab es in den Betrieben der DDR?

7. Juli 2003, 19 Uhr
PD Dr. Arnd Bauerkämper: Die Industrialisierung der Agrarwirtschaft und
die Urbanisierung der ländlichen Gesellschaft. Entwicklungstrends 1950
bis 1990 im deutsch-deutschen Vergleich.

 * Die Vortragsreihe wird unterstützt vom Zentrum für Zeithistorische
Forschung Potsdam e.V. und von der Bundeszentrale für politische Bildung


Amnesty International und der Arbeiter- und Bauernstaat



Knast wegen "versuchter Republikflucht" oder "staatsfeindlicher Hetze". Für DDR-Verhältnisse nichts Ungewöhnliches. Wer unliebsam war und nicht mitjubeln wollte, den schlossen die SED-Machthaber weg. Dass politische Gefangene in der DDR manchmal vorzeitig aus der Haft entlassen wurden, haben sie oft dem Engagement von "amnesty international", kurz "ai", zu verdanken. Seit 1961 setzte sich die weltweit tätige Menschenrechts- und Gefangenenhilfsorganisation für politisch Verfolgte im Arbeiter- und Bauernstaat ein. Unter dem Titel "amnesty international und die DDR" informiert derzeit eine eindrucksvolle Ausstellung im Greizer Theater über die Arbeit der Organisation.

Im Beisein der Kuratorin der Exposition, Dr. Anja Mihr, wurde sie am Donnerstag eröffnet. Die Wanderausstellung entstand im Rahmen der Dissertation der Philosophin und Politikwissenschaftlerin und zeigt, mit welch vielfältigen Mitteln "ai" versuchte, die Menschenrechtssituation in der DDR zu verbessern. Dass dies kein einfaches Unterfangen war, liegt auf der Hand. Amnesty galt bei den DDR-Machthabern und der Stasi als ,,Feindobjekt", wurde argwöhnisch beobachtet und durfte in der DDR selbst nicht tätig werden. Hilfsaktionen konnten nur vom Ausland aus gestartet werden. Dennoch blieben sie nicht ohne Wirkung. Briefaktionen mit insgesamt über 50000 Schreiben bis 1989, in denen "ai"- Gruppen aus aller Welt die Freilassung von politisch Verfolgten forderten und mit denen sie die DDR-Führung unter Druck setzten, Aktionen vor DDR-Botschaften im Ausland, Lobbyarbeit bei der UN oder der KSZE sowie "ai"- Petitionen, die angesehene Staatsmänner wie der ehemalige schwedische Ministerpräsident Olof Palme den DDR-Machthabern überreichten, sind nur einige Beispiele, wie man sich für die Inhaftierten einsetzte. Über 2000 politische Gefangene adoptierte die Menschenrechtsorganisation in der DDR bis 1989. Wenngleich das bei zwischen 170000 und 230000 politischen Gefangenen in 40 Jahren auch nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein war, brachte es Erfolge für die Betroffenen. Denn nur ein einziger Fall sei Frau Mihr, die umfassend und kompetent in die Ausstellung einführte, bei ihren Recherchen untergekommen, bei dem sich das Engagement von "ai" nachteilig für die Inhaftierten ausgewirkt hat.

Die Ausstellung zeigt jedoch mehr als nur die Arbeit von "ai" in der DDR. Sie ist mit ihren zahlreichen Schrift- und Fotodokumenten sowie einer Videosequenz mit Interviews ehemaliger DDR-Häftlinge zugleich ein Stück Zeitgeschichte, das heutzutage oft vergessene oder verdrängte Verhältnisse im pseudosozialistischen DDR-Regime offenbart. Somit ist sie nicht nur für diejenigen interessant, die die DDR noch erlebt haben, sondern auch und besonders für Schüler und Jugendliche, die Begriffe wie SED, Stasi, Mauer nur noch vom Hörensagen kennen.

Die Ausstellung ,,amnesty international und die DDR" ist noch bis zum 22. Mai im Foyer des Greizer Theaters zu sehen. 



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